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Horresque: Chasms Pt.I - Avarice And Retribution (Review)
Artist: | Horresque |
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Album: | Chasms Pt.I - Avarice And Retribution |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Extreme / Black / Death Metal |
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Label: | The Crawling Chaos Records | |
Spieldauer: | 49:24 | |
Erschienen: | 07.02.2020 | |
Website: | [Link] |
Ein geradliniges Debüt-Album legt das Mainzer Trio (mittlerweile Quartett) HORRESQUE mit "Chasms Pt.I - Avarice And Retribution" vor, und greift aus finster-extremen Metal-Stilen allerhand auf, was ihm brauchbar scheint, um seine dichte Darbietung auch abwechslungsreich zu gestalten. Das Bandlogo wird von geflügelten Aasfresser und Todesboten zerfleddert, es steht also wohl derbe Kost auf dem Programm.
Kann einem die eigene musikalische Erfahrung eigentlich im Wege stehen? Fast scheint es so ... Es ist nicht zu leugnen, dass HORRESQUE kompetent zu Werke gehen: Die Songs sind bis ins Detail schlüssig und dramaturgisch gelungen arrangiert, gehen trotz der Anleihen bei verschiedenen Metal-Stilen sofort ins Ohr, sind sauber und druckvoll produziert, ja, beeindrucken mit wuchtigem Punch. Führt man sich vor Augen, dass es sich bei dem Trio um gestandene Musiker handelt, die u.a. bei Nocte Obducta und Schammasch aktiv sind, lässt sich diese souveräne Darbietung auf einem Debüt erklären, der es auch nicht an Leidenschaft mangelt, keineswegs: HORRESQUE preschen häufig mit Macht nach vorne, Midtempo-Passagen lassen nicht an Druck, ruhige Abschnitte nicht an Atmosphäre vermissen. So weit, so gut. Doch genau hier hat "Chasms Pt.I" auch seinen größten Haken: Bei aller Vehemenz gelingt HORRESQUE ein irgendwie ziemlich reibungsarmer Auftritt, der eben deshalb so gefällig wirkt, weil es das alles im Großen und Ganzen mehr oder weniger so ähnlich schon hunderte Male gegeben hat. Im Gegensatz zu Wegbereitern, Revolutionären oder Institutionen bleibt beim Hören vergleichsweise wenig hängen, dass es mir ermöglichen würde, auf die Frage zu antworten, was genau HORRESQUE aus der Masse der Bands im Spannungsfeld von Black- und Death Metal heraushebt. Darin besteht der offensichtliche Unterschied zu jenen Bands, bei deren Namen sofort Bilder, Stimmungen, Erinnerungen aufkommen und nachhallen.
Vielleicht habe ich mich jedoch auch einfach zu wenig auf die Musik und das Konzept dahinter - eine Auseinandersetzung mit realen Gräueln und Abgründen - eingelassen, um richtig mitgerissen zu werden. Jedenfalls lädt die Band ihre Hörer via Bandcamp dazu ein, nicht nur die Songtexte zu lesen, sondern im Heimstudium mittels Wikipedia und YouTube mehr über die mörderischen Hintergründe zu erfahren, belässt es also nicht nur bei den handelsüblichen Phrasen.
FAZIT: Das durchweg druckvolle Debüt von HORRESQUE geht gleich beim ersten Hören gut ins Ohr, denn die Band bewegt sich zwischen Black-, Death-, Thrash- und Extreme Metal mit großer Selbstverständlichkeit, allerdings ohne dabei mit bemerkenswerter Eigenständigkeit aufzutrumpfen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Praeludium
- The Guts of the Falun Gong
- Gary Heidnik
- Interludium I
- Murder Castle
- Collateral Murder
- MQ1-Predator
- Of pride and Kazim
- Interludium II
- Deepwater Horizon
- My Lai '68
- Chasms Pt.I - Avarice And Retribution (2020) - 10/15 Punkten
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